Schweizer Aktien werden den US Aktienmarkt hinter sich lassen
- ARKUDOS
- 20. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Feb.

Ökonomen erwarten für die Schweiz in 2025 ein moderates BIP-Wachstum von 1.5% und von 1.1% auf 0.3% sinkende Inflationsraten. Der Konsensus geht von einer Rendite von Schweizer Aktien von rund 5% aus. Nur: In den letzten 25 Jahren waren die Prognosen fast ausnahmslos falsch, beziehungsweise rund 12 Monate vor der Prognose bereits im Markt eingepreist. Die Wahrscheinlichkeit ist entsprechend hoch, dass der Aktienmarkt deutlich besser oder deutlich schlechter abschneidet als 5%.
Was spricht für einen deutlich besseren Schweizer Aktienmarkt?
Der Schweizer Aktienmarkt ist im Vergleich zum amerikanischen Aktienmarkt unterbewertet und war einer der schlechtesten weltweit im vergangenen Jahr.
Gemäss dem Buffett Indikator (Marktkapitalisierung im Verhältnis zum BIP), hat der Markt rund 8% Potential nach oben. Die Dividendensumme der Schweizer Aktien wird im 2025 um 4% auf rund CHF 54 Milliarden ansteigen, was einer Dividendenrendite von circa 3.5% entspricht. Senkt die SNB die Leitzinsen weiter, gewinnen Aktien gegenüber Bonds an Attraktivität. Eine mögliche Normalisierung der Zinskurve könnte sich positiv auf die Erträge von Banken und Versicherungen auswirken.
Die Angst vor angedrohten Strafzöllen Trumps, gerade was die Pharmabranche oder den Chemiesektor betreffen, dürfte übertrieben sein. Die Erwartungen im stark gebeutelten Industriesektor, namentlich in der Automobilindustrie und im Maschinenbau, sind bereits sehr düster. Neuwahlen in Deutschland und Frankreich könnten den Weg frei machen für dringend benötigte Wirtschaftsreformen in Europa. Gerade die Small- und Mid-Caps, die die Indizes im 2024 nach unten zogen, dürften aufgrund fallender Zinsen und günstigerer regulatorischer Bedingungen eine überdurchschnittliche Performance zeigen. Künstliche Intelligenz dürfte auch bei hiesigen Unternehmen zu Produktivitätsgewinnen führen. Neue Konjunkturpakete aus China könnten das europäische Wachstum stimulieren. Es besteht ebenfalls Hoffnung, dass der Krieg in der Ukraine beendet werden könnte.
Das Marktsentiment gemessen am Fear and Greed Index ist zurückhaltend, was eine positive Aktienmarktentwicklung unterstützen würde.
Risiken, dass die Aktienmärkte sich negativ entwickeln könnten, sehen wir in einer plötzlich stark anziehenden Arbeitslosigkeit in den USA und Europa, so wie in einer rückläufigen globalen Investitionstätigkeit, bei gleichzeitig hartnäckigen oder steigenden Inflationsraten und Zinsen. Das US Budget Defizit, Handelskonflikte und geopolitische Unsicherheiten bleiben diesbezüglich ein Damoklesschwert über den Aktienmärkten. Die Gefahr von Enttäuschungen im ersten Amtsjahr eines republikanischen Präsidenten sind hoch. Seit 1926 waren alle bis auf vier Antrittsjahre der Republikaner negativ (1. Amtsjahr Trumps im Jahr 2017 war eines der vier).
Kurzfristig sehen wir die Chancen für steigende Aktienmärkte intakt, nicht zuletzt wegen Rebalancing-Effekten von institutionellen Anlegern zu Beginn des Jahres und einer zurückhaltenden Anlegerstimmung. Wir gehen aber von einer höheren Marktvolatilität als im vergangenen Jahr aus. Entscheidend wird sein, wie weit die Trump Administration mit Zöllen voranpreschen wird. Am 20. Januar wird Trump seine 2. Amtsperiode antreten. Allen möglichen Handelshemnissen zum Trotz dürfen wir nicht vergessen: Trump sieht die Börse als Gradmesser politischen Erfolgs. Die Bundestagswahl am 23. Februar in Deutschland dürfte richtungsweisend sein für Wirtschaftsreformen in Europa. Positive Impulse erwarten wir schliesslich von China, beziehungsweise vom National People‘s Congress im März, wo weitere Stimulimassnahmen angekündigt werden dürften. Politische Börsen bedürfen Flexibilität in der Anlagestrategie und Fahren auf Sicht.
Wir gehen vorerst vom Szenario «positiv» aus.
Unabhängig von der Marktentwicklung wünscht Ihnen das ARKUDOS Team einen "guete Rutsch" ins neue Jahr!
Simon Götschmann
CEO ARKUDOS
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